Montag, 16. Dezember 2013

9. Türchen



Der Pinsel

Nervös lief Damian hin und her. Warum wollte Saladin ihn jetzt sehen? Er war so wütend – Auf sich und auf Perla. – aber das war jetzt nebensächlich. Würde er Ärger bekommen, weil er sein Schwert an Brandon zurückgegeben hatte? Sah mein das als Verweigerung? Konnte man ohne Schwert kein Held werden? Der Zauberer erschien. „Bist du dir sicher, dass du kein Schwert möchtest?“ Er lächelte und zog Helias Zeichenblock aus seiner Kutte hervor. „Jeder Held hat seine eigene Waffe. Deswegen nennen wir sie ja auch Spezialisten. Sieh her -“, der Alte winkte Damian zu sich. „Deine Bilder hier, die sind doch etwas besonderes, findest du nicht?“ „Ich weiß immer noch nicht wie ich das gemacht habe.“, gab der Junge zu und nahm endlich die Hände aus den Hosentaschen. „Timmy ist begeistert von deiner Karte. Weißt du wie du die gemacht hast?“, fragte Saladin geduldig. „In unserem Buch gab es viele Geschichten von Magix. Jedes Mal wenn ich sie gehört habe, habe ich gezeichnet.“ Damian erinnerte sich an das kleine Licht, dass ihm in der Dunkelheit gerade genug licht gab um seine Zeichnung und die begeisterten Augen seiner Schwester im bett neben ihm zu sehen. „Magix.“, flüsterte er überzeugt. Saladin Nickte. Er deutete auf die große Waage in der Mitte des Raumes. „Was denkst du ist das Gegengewicht zur magischen Dimension, Junge?“ Damian stutzte. „Das Magische Universum gleicht sich doch selbst aus? Das Gegengewicht zum Goldenen Königreich ist Omega. Magix hält die beiden in der Schwebe. Das Universum ist ausgeglichen, gut und böse zugleich.“ wieder nickte der Zauberer. Er stellte eine Figur auf die Waage, und ein Loch tat sich im Boden auf. Es gab den Blick auf eine lange steile Treppe frei. „Komm mit.“, forderte Saladin. Damian gehorchte.

Nach einem kleinen Marsch standen sie in einer Halle, deren Decke sehr niedrig war. „Athena? Bist du da?“ rief Saladin. „ Zu Diensten!“, die Stimme ließ vermuten, dass Athena eine Elfe war. „Bring mir bitte den Kristallpinsel.“ Saladin drehte sich zu Damian um: „Sie lebt ewig hier. Sie weiß am besten wo alles ist. Seit es diesen Ort gibt, beschützt sie ihn. Sie ist sein Gegenpol.“, erklärte er. – Dafür, dass die Elfe schon ewig an diesem Ort lebte, sah sie sehr jung aus, fand Damian. Ie überreichte dem Zauberer eine lange, mit Gold verzierte Röhre. Er öffnete das Ding, und übergab Damian den Inhalt: einen Pinsel aus Kristall. – Solche Kristalle hatte der Junge schon mal gesehen. „Im Labyrinth!“, dachte er laut. „Dieser Pinsel wurde von den Ältesten gefertigt, um eine Prophezeiung zu erfüllen. Er ist die ideale Waffe für dich. – Üb mit dem Schwert trotzdem weiter.“ Damian starrte auf den Pinsel in seiner Hand. „Welche Prophezeiung?“, fragte er, beinahe vorsichtig. „Die vom Herzen.“ entgegnete der Alte, als wäre es nicht wichtig. „Welchem Herzen?“, wollte Damian wissen. Er kannte diese Geschichte nicht, aber sie schien mehr als wichtig zu sein.Dennoch wechselte Saladin Abrupt das Thema: „Nun zu dem Pinsel: er ist wertvoll. Sehr sogar. Nur du weißt wie man ihn gebraucht. Aber du kannst das nur ein Mal tun. So steht es geschrieben.“ Als er merkte, dass der Junge ihn nicht verstand, seufze Saladin. „Geh ins Magische Archiv.“, befahl er dem Jungen. „Wo ist das?“ – Der alte Mann stöhnte. „Ja weißt du denn gar nichts? – Es ist in Alfeea du Dummkopf!“ Damian biss sich auf die Lippe. „Geh zu Concorda, und frag sie nach der Goldenen Geschichte. Vielleicht hat sie sie noch.“, kommandierte Athena. „Aber.“, Damian wollte jetzt nicht nach Alfeea. Aber er musste erfahren was es mit diese Pinsel auf sich hatte. Woher wusste Saladin wer Damian war, wenn der es nicht einmal selbst genau wusste? Was hatte er mit dieser Prophezeiung zu tun? Und seit wann brauchte ein Planet ein Herz? „Nimm den Tunnel!“ Athena deutete auf ein Loch in der Wand. Du kommst im Keller raus. Das Archiv findest du ganz leicht. Es ist im Erdgeschoss, gegenüber vom Spiegel. „Spiegel“ dachte Damian. Dieses Universum war voll davon. Er hatte sich noch nie so oft selbst gesehen wie nach seiner Ankunft in Magix.

Das Tunnelsystem kannte er aus einigen Geschichten. Es dauerte nicht lang, bis er im Keller der Feenschule stand. Jetzt war der Junge selbst überrascht wie gut er Magix aus Geschichten kannte, und wie genau seine Karten – die er alle im Gedächtnis bewahren konnte – tatsächlich waren. Er verließ den Keller der Feenschule. Hier drin kannte er sich nicht wirklich aus. Er wusste nur, wo er jetzt nicht lang laufen wollte. Eine Weile irrte er über den Flur. Schließlich fand er den Spiegel, doch gegenüber war nichts. Eine leere Wand? Nein. Im Spiegel sah er einen Türknauf. Vorsichtig öffnete Damian die Tür.

„Wer ist da?“ , fragte die Stimme einer Elfe. „Concorda? Mein Name ist Damian – Athena schickt mich. – Ich bin auf der Suche nach der Goldenen Geschichte.“ Die Elfe kam von einem der vielen Podeste zu ihm geschwebt. Erst musterte sie den Jungen. „Du sagst Athena schickt dich?“, hakte sie nach. Damian nickte und zog den Pinsel hervor: „Den hat Saladin mir gegeben.“ Concorda schien überzeugt. „Die Goldene Geschichte. Ich werde sehen ob ich die finden kann.“, sie flog hinauf zu einen der Podeste. Sogleich waren einige geflügelte Tiere zur Stelle, die ihr halfen Bücher zur Seite zu räumen. Wie viele Bücher wohl in diesem Archiv standen? Wenn er Perla diesen Ort zeigen würde, dann bekäme niemand sie hier so schnell wieder raus. Immerhin liebte sie Geschichten. Wie viele Welten könnte man hier entdecken, wenn man eines der Bücher aufschlug? – Aber Perla hatte ja keine Zeit mehr, um sich zu amüsieren. Wahrscheinlich hatte sie nicht mal mehr Spaß daran die Bücher zu lesen. Wie auch, ohne das Funkeln in ihren Augen? Es war verschwunden, und tauchte viel zu selten wieder auf. Perla fing an einzusehen, dass Magix nicht das Wunderland war, für das sie es gehalten hatte. Auch wenn Damian das immer klar gewesen war, wünschte er sich nichts mehr, als unrecht gehabt zu haben. Er wünschte sich das Glück, das seine Schwester ihm versprochen hatte. Ihr Optimismus fehlte. Concorda hatte das Buch gefunden. „Hier Junge.“, die kleinen Tiere überreichten es ihm. „Seif vorsichtig damit. Es ist selten geworden, weißt du?“ Damian nickte und sah sich das Buch genau an. Concorda deutete auf den Pinsel: „Hast du ihn schon ausprobiert?“ Damian schüttelte verwundert den Kopf: „Saladin sagt, das geht nur ein Mal“ Die Elfe kicherte empört. „Dieser Greis kann wirklich nichts erklären.“ Sie nahm ihm den Pinsel ab. „Der Prophezeiung zur Folge kann man ihn nur ein Mal als Waffe benutzen. Aber als Magischer Pinsel funktioniert er in den Händen des richtigen Menschen immer.“ Concorda wedelte mit dem funkelnden Werkzeug. Das Seepferdchen gab es an Damian zurück. „Mach die Augen zu.“, forderte die Elfe. „Und dann zeichne. Zeichne etwas, was du in deinem Herzen siehst. Etwas was alle Glücklich machen kann, die es verdienen. – Um die Prophezeiung kümmern wir uns später.“ Damian schloss die Augen und hob den Pinsel in die Luft. Er dachte an Lynphea, den ersten Ort dieser Dimension, den er, Verrigo und Perla je gesehen hatten. Er dachte an Miele. An Blumen. Farbenfrohe, duftende Blumen. „Bravo!“ rief Concorda, nachdem der Junge den Pinsel wieder abgelegt hatte. Ein riesiger Blumenstrauß schwebte vor ihnen. Eine Blüte hübscher als die andere. „Neun.“, stellte die Elfe fest. „Eine für jede Winx. Eine für Miele, für meine Schwester und für ihre Elfe.“ Er hob den Pinsel noch ein mal an: „Die hier ist für dich.“, er lächelte und reichte Concorda eine blaue Glockenblume, die genau zu ihrem weiten Kleid und dem spitzen Hütchen passte. „Vielen dank, mein Junge. – Mit einem Naturtalent wie dir kann sich die Prophezeiung ja nur zum guten wenden.“, sie lächelte als sie bemerkte, dass ihm das Kompliment unangenehm war. „Du musst dich nicht schämen! Der Pinsel gehört in jedem Fall dir. Jetzt musst du nur noch jemanden finden, der die Geschichte lesen möchte.“

Mit dieser neuen Erkenntnis, dem Buch und dem Blumenstrauß verließ Damian das Archiv. Seine Schwester musste die Geschichte zu lesen bekommen. – Aber er hatte keine Lust sich mit ihr anzulegen. Perla war furchtbar wenn sie beleidigt war. Besonders wenn sie Unrecht hatte. Auf dem Flur zum Keller hörte Damian plötzlich ein tiefes Pfeifen. – Es wurde immer wieder von wütendem Gebrummel unterbrochen. Auf der Suche nach der Geräuschquelle stolperte Damian gegen etwas: Ein großer, gelber Oger stand dem Jungen gegenüber. Das Monster Grunzte. „Bleib weg von mir, ich... ich bin ein Spezialist!“, stieß Damian hervor und richtete den Kristallpinsel auf seinen Gegner. „Ach. Und ich bin ein wütender Hausmeister!“, lachte Knut. Er sah, dass der Junge angst vor ihm hatte. Der Oger reichte ihm eine Hand: „Also, ich heiße Knut, bin der Hausmeister, und ich hatte nicht vor jemandem weh zu tun. Ich tue nicht gern anderen weh.“ „Aber warum grummelst du dann so?“ , wollte Damian wissen. „Ich bin so ein Tolpatsch. Ich habe meinen Besen aus versehen zerdrückt. – Schon wieder.“ Damian hatte eine Idee: „Ich kann dir einen neuen Besen malen, wenn du mir einen Gefallen tust, und diese Sachen zu den Winx Feen bringst.“ Knut war einverstanden, und sah Damian dabei zu wie der seinen Teil des Tausches erfüllte. „Ich hab' den Besen so gezeichnet, dass du ihn nicht mehr zerdrücken kannst. Der Stiel ist aus Kristall. Den bekommt niemand kaputt.“ Beglückt über den Tausch machte sich der Hausmeister auf zur Wohnung der Winx. Damian ging durch die Tunnel zurück in die Rote Fontäne.

Egal was Musa auch tat, seit drei tagen konnte sie sie sich über nichts mehr freuen. Riven machte es nicht gerade besser. Seine Laune war – naja, Rivens Laune eben. Sie sah aus dem Fenster während sie auf ihrer Querflöte spielte. – Öffne nur dein Herz. – Warum fiel ihr das bloß so schwer? Hatte Perla etwas damit zu tun? Knut klopfte an die Eingangstür: „Hübsches Lied, Musa! Ich soll die hier abgeben.“ Er überreichte ihr den Blumenstrauß und das Buch. „Eine lecker duftende Blume für jede von euch. – Und das Buch ist für eure Schülerin.“ Musa nickte. „Ich gehe dann mal weiter“, verabschiedete sich Knut. „Mal sehen wie schnell sich die Eingangshalle mit so einem Kristallbesen fegen lässt. – Jetzt muss ich nicht alle fünf Minuten einen neuen holen.“ , freute er sich.

Musa gefielen die Blumen sehr. Jede von ihnen sah aus, als wäre sie etwas besonderes. Und an jeder hing ein kleiner Zettel. Auf dem, der an der Großen Orchidee festgebunden war, deren blüte von einer dunkelroten Mitte mit goldenen Pollen zu einem weißen Rand mit hellen rosa Sprenkeln verlief, stand ihr Name. Die Fee der Musik genoss dieses Geschenk einen Moment lang ganz für sich. Dann öffnete sie sie Tür zu Stellas Zimmer. Darin herrschte mehr Chaos als üblich. „Oh Musa! Wie gut, dass du vorbei kommst!“ Die Prinzessin klang verzweifelt: „Wir können uns einfach nicht entscheiden, was wir zu Blooms und Skys Ball Tragen sollen. – Möchtest du, dass unsere Kleider harmonieren, oder lieber, dass jede etwas ganz eigenes bekommt?“ – „Nie hat diese Schleife die richtige Größe!“, stöhnte Perla vor dem Spiegel: „Eigentlich muss ich Zugeben, dass ich gar keine Ahnung habe, was man zu so einem Ball trägt. Aber... nein, jetzt ist die Schleife zu klein. Außerdem ist das nicht die richtige Farbe für mich.“
Musa schien mehr als empört: „Stella, komm her!“ – Sie zog die Prinzessin aus ihrem Zimmer und schlug die Tür zu: „Wir haben im Moment wichtigere Sorgen als den Ball. Wenn wir uns nicht bald um den Baum des Lebens kümmern, kannst du vergessen dass du überhaupt ein Kleid gesucht hast.“, erinnerte sie vorwurfsvoll. „Und was ist mit Perla? Ich dachte sie soll hier etwas lernen! Das Schuljahr beginnt in weniger als fünf Tagen, und sie weiß nicht mals die Hälfte von dem, was im Einstellungstest gefragt ist.“ Stella war beleidigt: „Wer braucht schon diesen Test? Ich werde sie Sponsern, wenn sie kein Stipendium bekommt. – Eine Prinzessin kann auch spendabel sein. Du hingegen bist seit Tagen nichts als eine Spaßbremse. – Bevor sie fliegen kann, muss die kleine lernen sich zu amüsieren.“ Musa schüttelte den Kopf. „Erzieh' du sie ruhig zu einem verzogenem Prinzesschen. Wir werden ja sehen wie weit uns das noch bringt. Ich jedenfalls habe das Gefühl, dass sie überhaupt nichts lernen will! – Irgendwoher kommt mir das bekannt vor. Ich dachte, du wüsstest es inzwischen besser.“ , Musa wollte gehen, aber ihr fiel etwas ein. „Da liegt Fanpost für euch. Gib ihr das Buch, vielleicht ist ja doch noch nicht alle Hoffnung verloren.“

Kimbee freute sich riesig über ihre Blume. Sie war groß, weit, und hatte die selben Farben wie ihre Kleidung: es begann mit gelbem Blütensaub, wurde in der Mitte Orange, und zum Rand hin so knallig rot wie ihre Stiefel. Sie duftete wunderbar nach Wärme, Geborgenheit und einem bisschen wildem Wind. Dieser Duft lies die Elfe in ihren wohlverdienten Schlummer sinken. Perla betrachtete sie. Der Blumenduft im Zimmer machte sie glücklich, aber noch glücklicher war sie darüber, selbst so ein schönes Geschenk erhalten zu haben: Eine Tulpenähnliche Blume in den Farben eines Sommerlichen Sonnenuntergangs. Sie stellte ihre und Kimbees Blume behutsam in sie Vase auf Stellas Komode, in der bereits ihre gelbe Azalee thronte. Mit einem magischen Schnips hatte sie sich den bequemen Pyjama angezogen, und legte sich ins kuschelweiche Bett. „Danke, Brüderchen.“, dachte sie verträumt und blätterte ein wenig in der Goldenen Geschichte, bevor sie zufrieden einschlief. Scheinbar hatten beide heute etwas nützliches gelernt.

Na, Liebe Leser? 
Wie Gefällt euch Damians Überrachung? Was denkt ihr hat es mit der 'Prophezeigung' aufsich?

9 Kommentare:

  1. Awww du hast das Türchen geposten *___*

    Das ist ja lieb von ihm *.* Nur schade dass Musa es nicht zeigt dass sie sich darüber freut... Ich mag Musa einfach nicht. D:
    Ich weiß nicht was es mit der Prophezeiung auf sich hat... vllt setzt er dabei den Pinsel eben als Waffe gegen Sybellinda ein, obwohl er das ja eigentlich jetzt schon machen könnte. Ach keine Ahnung. XD

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  2. Kann Perla jetzt schon richtig zaubern? Ich bin verwirrt xD

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  3. Wann kommt das zehnte tuerchen raus?? Ich weiß beim letzten Satz nicht ob Stella oder perla sich den schlafanzug mit dem schnipsen angezogen hat

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  4. kommen überhaupt die restlichen türchen???

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  5. Hey machst du noch weiter auch ?wenn Weihnachten vorbei ist. BITTE
    Ich liebe die Geschichte, sie ist wundervoll. Ich würde gern wissen wie es weiter geht

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  6. ist es zu viel verlangt ein ja oder nein zu bekommen ?!

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  7. du kannst jetzt nicht auf hören :)
    es ist so spannend ;)
    wir wollen mehr:);)

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  8. miss magix antworte doch mal
    bitte ich will wissen ob es weitergeht oder nicht.

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