Sonntag, 1. Dezember 2013

1. Türchen

 
Die Flucht

Irgendwo, am äußersten Rand der magischen Dimension, Mitten in der Nacht, beginnt unsere Geschichte. Dieser Ort ist so weit von Magix und all den anderen Planeten entfernt, dass die Sonne von Solaria ihn nicht berühren kann. Deshalb ist es dort zu dunkel für die wenigen Samen, die Limpheas Wind so weit treiben kann, und sie blühen nicht. Noch nie hat man an diesem Ort das Gezwitscher der Vögel von Melody vernommen. Die würden sich ohne Sonnenschein und Blumen auch nicht wohl genug fühlen, um zu singen. Nichtmal auf den exakten, ultra- modernen Karten von Zenith ist dieser Planet verzeichnet. Er ist schlich weg so klein und Magie-los, dass er vergessen wurde. Was auch der Grund ist, warum er keinen Namen Trägt. Das einzig Nennenswerte, was es hier gibt, ist ein altes Schloss. – Das Haus der vergessenen nennen sie es.
Hier leben Kinder, die sich genauso vergessen Vorkommen, wie der Planet selbst. Wo sie her kommen, oder wie sie hier gelandet sind, wissen sie nicht. Sie kennen nur das trostlose Schloss, und dessen verbitterte Meisterin Sybellinda. 

„Es ist schon mal gelungen, Damian. Uns wird es sicher auch gelingen.“ - Nur noch ein Licht Flackert im Schloss. Kein übliches Kerzenlicht, sondern eines, dass aus dem Bisschen Magie besteht, dass der Planet zur Verfügung stellt. Das Mädchen, welches es eingefangen hat, heißt Perla. Und ihr – nennen wir ihn Zwillingsbruder – heißt Damian. Während das Mädchen, so hastig wie möglich, das wenige hab und gut der beiden in zwei Rucksäcke, die sie zuvor aus alten Mehlsäcken genäht hat, steckt, Zeichnet der Junge mit einem Stückchen Kohle etwas auf ein angesengtes Papier. „Wie kannst du dir so sicher sein, dass sie's geschafft haben?“ Diese Frage hatte Damian so oft gestellt, und seine Schwester hatte ihm immer das Selbe zur Antwort gegeben: „Ich hab's in seinen Augen gesehen. Wenn es ein gutes an ihm gab, dann war's, dass er an Magix geglaubt hat.“ Sie setze ihren Rucksack auf, stieg auf den Fenstersims, und schloss die Augen. „Jetzt komm. Oder willst du, dass Sybellinda uns entdeckt?“ Damian rollte nachdenklich das Blatt zusammen, und steckte es zur Hälfte in seinen Rucksack. Das Kohlestück wickelte er in einen Lappen und legte den in seine Hosentasche.

Perla war bereits vom Fenstersims gesprungen, und lag unter dem Turm im Staub. Aber wenn er zu seiner Schwester hinunter sah, zitterten Damian die Knie. „Perli? Geht's dir gut?“, erkundigte er sich besorgt. „Ja, Ja. Sind nur ein Paar Schrammen.“ , langsam richtete sie sich wieder auf. „Aber ich kann nicht... das ist so hoch.“, seufzte Damian ängstlich. „Augen zu und durch. Und vor allem, sei still! Oder willst du das Sybellinda uns erwischt?“, diese Frage hatte Perla heute Nacht schon zu oft gestellt. „Augen zu und durch.“, wiederholte Damian flüsternd, bevor er vor Perla auf dem Boden landete. In Sachen Balance waren sie tatsächlich Zwillinge. Auch er war mit dem Gesicht voran in den Staub gefallen. Seine Schwester reichte ihm die Hand und Klopfte sanft den Staub von seinen Schultern. „Sieh nur, Perla! Meine Karte! Oh Nein! Wo will sie... hin?“ Etwas ganz ungewöhnliches für diesen Ort geschah mit Damians Zeichnung: Sie schwebte davon. Gemeinsam mit Perlas kleinem Licht. „Ich weiß es nicht, aber am besten wir folgen ihr! Mein Licht weiß schon wo hin es will. Auf nach Magix!“, Perla freute sich sehr über das, was sie vor sich sah. Magie! Die Geschwister rannten also los. Dem Licht und der Karte immer weiter hinterher. Bis plötzlich Noch etwas unerwartetes vor ihnen war: Ein Tannenwald. Ein dunkler, dichter, angsterregender, Tannenwald. „Warte... Sollen wir wirklich... da rein?“, Damian zögerte. „Natürlich sollen wir! Wer hat denn bitte die Karte gezeichnet? Das warst du, oder? Also glaubst du auch an Magix! Oder willst du mir erzählen, dass du auch noch Angst vor der Dunkelheit hast? Komm schon, sie ist alles was du hier noch Kennst!“, seine Schwester war wirklich aufgebracht. „Nein. Ja. Ich. Ja, ich glaube dran. Irgendwie. – Und Nein, ich habe keine Angst vor der Dunkelheit. Aber Du.“ Er hatte Recht. „Ja. Ich fürchte mich vor so ziemlich allem hier. Nur nicht vor Magix.“, gab sie zu. Damian wollte sich nicht schuldig fühlen, nahm seine Schwester an der Hand, und Lächelte etwas verzweifelt: „Na schön, wir Folgen der Karte. Auf nach Magix.“ „Beeilen wir uns besser, bevor wir sie aus den Augen verlieren.“, nickte Perla, und rannte los.
„Hilfe... Wo bin ich? Ist hier jemand? Wo soll ich hin?“ 

Sie erinnerte sich, wie Damian und sie die selben Fragen gestellt hatten. Aber das war nicht Damian. Der war genau so ratlos wie Perla, und stand genau neben ihr. „Ist da Jemand?“, fragte eine dünne Jungenstimme. Damian schüttelte sich, denn er konnte sich genau erinnern, dass Sybellinda aufgetaucht war, kurz nach dem Perla und er die selbe Frage zum Dritten mal gestellt hatten. Bevor das aber geschehen konnte, ergriff seine Schwester das Wort: „Hallo? Wer bist du? Mein Name ist Perla, und ich glaube, ich kann dir helfen.“, versuchte sie den kleinen zu beruhigen. Langsam schritten die Geschwister auf ihn zu. „Ich bin Verrigo.“, erklärte der dunkelhaarige Junge, der unter einem der vielen Bäume Kniete. „Und wenn es geht, möchte ich bitte hier weg.“, Perla setzte sich neben ihn: „Ich weiß wie du dich fühlst, Verrigo. Also, noch einmal: Ich bin Perla, und das da ist mein Bruder Damian. Wir wollen nach Magix, und nehmen dich gern mit.“ Ihr Bruder schien geschockt. „Nein Perli! Was machst du? Wir können ihn nicht...“ Sie baute sich bestimmend vor ihm auf. Obwohl er zwei Köpfe größer war als sie, schien sie in diesem Moment sehr viel bedrohlicher. „Hör mir genau zu. Ich glaube an Magix. Und an den Uralten Feencodex! Ich lasse Niemanden zurück. Niemals!“, Tränen traten aus ihren silbern leuchtenden Augen. „Und jetzt komm Verrigo. Folgen wir meinem Licht. Wir müssen die Karte wiederfinden.“ 

Wieder hatte Damian seine Schwester erbost. – Sie ließ sich aber auch zu leicht aufregen. Das war ja nicht sein Fehler. – Gut, dann würden sie den Kleinen halt mitnehmen müssen. Wenn er so darüber nachdachte, musste Damian Perla Zustimmen. Niemand hat es verdient im Stich gelassen zu werden. Oder bei Sybellinda zu landen. Er bewunderte wie mutig sie war. „Das Licht!“, entfuhr ihm vor Verwunderung. „Seht ihr das?“, vor den dreien schwebte Perlas Lichtchen. Darunter lag Damians Karte. Auf einem viel größeren, hellem Lichtfeld, dass wie Kristalle schillerte. Das Mädchen trat als erste näher an dieses Wunder: „Licht? Was ist mit dir?“, japste sie. „So hell warst du noch nie. Aber wo führst du uns hin?“ Der Lichtpunkt drehte sich über der Karte im Kreis. „Ist das da deine Karte?“, fragte Verrigo neugierig, und zog Damian am Hemd. „Ja...“, staunte der. „Aber.... Perli, sieh dir die Karte an!“ Alle drei Augenpaare waren nach unten gerichtet. Wieder brach das Mädchen in Tränen aus. Diesmal allerdings vor Freude: „Farben Damian! Farben! Magie!“, schluchzte sie. Doch der Junge blieb Skeptisch. „Nimm dein Buch Schwesterchen. Ist es wirklich... Magix?“ Sie setze ihr Tasche ab, und nahm ihren Schatz heraus: 'Die Magische Dimension.' , stand in Gold auf dem Einband. Sie wusste genau, wo sie es aufschlagen musste. Treffer. „Magix!“, flüsterte sie berührt. „Du hattest also Recht. Es ist wahr.“, erkannte Damian an. „Dann kann's ja losgehen.“, freute sich Verrigo ungeduldig.
Wie aus dem Nichts erschien eine Schillernde Gestalt vor den dreien.
„Ganz recht, es ist Wahr.“, sagte das edle Wesen. „Ich bin Arcadia. Folgt mir bitte.“, fügte sie hinzu, und breitete die Arme aus. 

„Aber was? Wo?“ Die Karte befand sich wieder in Damians Hand, und die drei standen unversehrt in einer goldenen Halle. „Euch Stehen alle Türen Offen. Welche euch zum Ziel führt, müsst ihr selbst entscheiden.“, erklärte die Nymphe, und verschwand.
„Aber, was ist denn das?“, staunte Damian: Sie standen ohne jede Vorwarnung in einem Labyrinth. „Was Nun?“ Der Junge drehte sich Im Kreis, um sich einen Überblick über das Labyrinth zu verschaffen. „Das Buch.“, erinnerte er sich. „Es kennt jeden Ort, und jede Geschichte.“ Entschlossen schlug er es auf. „Komm schon Buch, du musst Rat wissen. L... La... Labyrinth.“ während er angestrengt im Buch nach einer Lösung suchte, stand seine Schwester mit geschlossenen Augen da, Verrigo hielt ihre Hand und tat das selbe.
Sie hörte etwas. Eine Melodie. Ein Lied, dass sie berührte. Obwohl sie nicht alles davon hören konnte.

...Und klingt ihr Lockruf wie ein Lied,
weiß ich du bist bei mir.

Zurück zu mir,
zurück zu mir.

Ein Meereslied,
es führt zu dir.
Auch wenn du nicht wirklich bei mir bist,
mit dem Singen der Wale erspür' ich dich

Hoouuohh
Für immer...
Zurück zu mir,
zurück zu mir.

Ein Meereslied,
es führt zu dir.

„Damian? Ich möchte der Melodie Folgen.“, bat sie, nachdem sie die Augen wieder geöffnet hatte, und wischte zum dritten mal in dieser Nacht Tränen aus ihrem Gesicht. „Ich weiß nicht.“, überlegte er. „Das Buch sagt, hier gibt’s Fallen. Außerdem, hab ich überhaupt nichts gehört. Nur dein Gesumme.“ Er schüttelte energisch den Kopf, klappte das Buch wieder zu, und stand auf. „Wohin sollen wir dann gehen?“, fragte sie ein wenig verunsichert. „Weiß nicht.“, gab Damian schulterzuckend zu. „Dann soll Verrigo aussuchen.“, entschied Perla, und tippte dem Kleinen mit den dunklen Strubbelhaaren auf die Schulter. „Da entlang!“ rief er grinsend, und deutete in Richtung Südwesten. „ Da hab ich ein Mädchen Lachen hören.“, erklärte er. „Sie klang sehr freundlich.“ der Kleine Schritt also voran, durch die Schillernde Tür, hinter der sie angeblich ein freundlich lachendes Mädchen erwartete.

Leserfrage des Tages: 
Wer könnte das Mädchen sein? 

10 Kommentare:

  1. Aww *.* Lesen ist einfach toll und Perli ist süß <33
    Ich fand das Lied toll, solche Songtexte sind einfach toll, ich würd gern mal hören wie das gesungen klingt. *.* Und dass sie Verrigo nicht einfach zurücklassen - das wär ja auch voll gemein. D:
    Gute Frage wer das Mädchen is... ;) Ich weiß es ja, daher halte ich mich zurück. xD

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    1. Es ist eigentich nur der deutsche Text zu 'return to me' - Ich freu mich, dass du mitliest ;D keine Panik, bei dehn nächsten Türchen kannst du bestimmt bald auch mitraten :D

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  2. Tolles erstes Kapitel! Ich kann es kaum erwarten das nächste zu lesen *.*
    Hm.. ist das Mädchen Kimbee? xD

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    1. Danke ;D - Es geht ja morgen weiter ;)
      Nein, es ist nicht Kimbee. - aber guter Versuch.

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  3. 3 neue Protagonisten zu nehmen finde ich mutig, aber auch richtig gut.
    Trotzdem vermisse ich die Winx und hoffe sie haben auch ihre Platz bei dir gefunden. Das Lied, besonders die Stelle "Singen der Wale" hat mich an Musas Heimatplanet erinnert.

    Der Cliffhanger ist ziemlich gut geworden, denn jetzt wird fleißig gerätselt welches Mädchen das wohl ist :3

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    1. Keine Panik, die Winx kommen noch x3
      Ja, das Lied ist aus Staffel 5 ;) Die singenden Wale gehören nach Melody.
      Gib doch mal einen Tipp ab, wer das Mädchen sein könnte? - ich bin mir sicher, du kennst sie.

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    2. Ich würde sagen Bloom oder Musa X3

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    3. Knapp daneben ist auch vorbei, aber morgen wird das Geheimnis ja gelüftet x3

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  4. Endlich bin ich auch mal dazu gekommen das Kapitel zu lesen. xD
    Ein schöner Einstieg und ich finde es gut gelungen, wie du die Welt der Winx mit deiner eigenen/ Perlis verbindest. ^^

    Das Mädchen.. hm. Also ich hätte jetzt ehrlich gesagt auch auf Musa getippt. xD

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    1. Sehr süß mein Bester :D nein, es ist nicht Musa. Die Auflösung kommt ja in ein paar Stündchen.

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